In der Verfilmung von Erich Kästners autobiografischem Roman „Fabian. Die Geschichte eines Moralisten“ aus dem Jahr 1931 brilliert Tom Schilling als Jakob Fabian, promovierter Germanist und Werbetexter, der sich im Großstadtgetümmel Berlins zu Zeiten der späten Weimarer Republik verliert. Mit seinem Freund Stephan Labude streift er des nachts durch die verruchten Etablissements und verliebt sich in die selbstbewusste Cornelia. Im Gegensatz zum Draufgänger Labude ist Fabian ein nüchterner, distanzierter Mann, mit Hang zu ironischem Fatalismus. Neugierig aufs Leben und doch voller Zweifel flaniert er durch die Stadt, in der bereits der aufkommende Nationalsozialismus bemerkbar ist. Der Film ist auch eine Hommage an Berlin, an das brodelnde Leben der Großstadt, mitreißend und melancholisch zugleich. Die Romanvorlage wurde nach Erscheinen in Teilen zensiert und erst 2013 in seiner ursprünglichen Fassung neu herausgegeben.
Vor dem Film führt Drehbuchautor Constantin Lieb ein kurzes Gespräch mit Filmwissenschaftlerin Andrea Kuhn.
Spielfilm D 2021, Regie: Dominik Graf, nach einem Roman von Erich Kästner, mit Tom Schilling, Albrecht Schuch, Saskia Rosendahl u. a., 186 min, FSK: ab 12 Jahren
Donnerstag, 26.08.2021
20:30
Eintritt: 10,– / erm. 5,– Euro