Die Autor*in, Essayist*in, Theatermacher*in und Kurator*in Sasha Marianna Salzmann hat 2017 mit dem Roman „Außer sich“ große Aufmerksamkeit erzielt. Salzmann erzählt darin die Geschichte eines Zwillingspaares, das in Moskau geboren wird und später in einem Asylbewerberheim in Deutschland aufwächst. Im neuen Buch geht es wieder um einen Weltenwechsel, diesmal von der Ukraine nach Jena. Da sind vier Frauen und zwei Generationen: die Mütter Tatjana und Lena, die Mitte der Neunziger Jahre zu einem vermeintlich besseren Leben nach Deutschland aufbrachen, und die Töchter Nina und Edi, die ein gespaltenes Verhältnis zum Thema Herkunft und Heimat haben: Edi zum Beispiel möchte am liebsten gar nichts davon wissen. Wieviel sollte man über die Erfahrungen der Emigration sprechen, wie sehr trennt das Schweigen die Generationen?
Ein dichter Roman über die Lebenswelten von vier unterschiedlichen Frauen, über die Erfahrung des Gehens und des Ankommens, über Schweigen, Sprechen und zerfallene Systeme, die bis in die Gegenwart wirken. (A.-D. K.)
Auszeichnungen u. a.: Kleist-Förderpreis (2012), Publikumspreis Mülheimer Theatertage (2013), Mara-Cassens-Preis, Literaturpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung (2017), Nestroy Theaterpreis (2018), Stipendium des Deutschen Literaturfonds, Ricarda Huch Poetikdozentur für Gender in der literarischen Welt, Kunstpreis der Akademie der Künste für Darstellende Kunst (2020).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Außer sich“, Roman, Suhrkamp, Berlin 2017
– „Im Menschen muss alles herrlich sein“, Roman, Suhrkamp, Berlin, September 2021