„Was für eine Entdeckung! Was für eine Leistung!“, jubelt Florian Kessler in den Lyrik-Empfehlungen der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. „In jahrelanger Arbeit haben die Herausgeber ein naturgemäß unvollständiges Mosaik zusammengesetzt, das eine Idee von Dichtung vorstellt, wie sie nie zuvor zu sehen war.“ Die Anthologie „Die Morgendämmerung der Worte“ vereint rund 250 weit verstreute und bis heute nahezu unbekannte Texte der Roma und Sinti, Kalderasch, Lovara, Gitanos, Gypsies, Travellers, Jenischen. Was die rund 100 Autor:innen verbindet, ist die Erfahrung der Verfolgung, Ausgrenzung und Diskriminierung sowie der Blick von außen auf die jeweiligen Mehrheitsgesellschaften. Die Gedichte sind teils in Romanes, der Sprache der Roma und Sinti, entstanden, teils auch in der Sprache der jeweiligen Herkunftsländer. Der Literaturwissenschaftler Ulrich Janetzki, geboren 1948 in Selm, studierte und assistierte bei Walter Höllerer. Von 1986 bis 2014 leitete er das Literarische Colloquium Berlin (LCB), eine der profiliertesten Literaturinstitutionen in Deutschland. (A. LS.)
Übersetzung (Auswahl):
– „Die Morgendämmerung der Worte. Moderner Poesie-Atlas der Roma und Sinti“, Gedichte versammelt und herausgegeben von Wilfried Ihrig und Ulrich Janetzki, AB – Die Andere Bibliothek, Berlin 2018