Hannah Brinkmann wurde 1990 in Hamburg geboren. Sie studierte grafische Erzählung bei Anke Feuchtenberger an der HAW Hamburg mit Auslandsaufenthalten in Tel Aviv, Angoulême und Alaska. Ihre Comics erscheinen unter anderem in „Strapazin“, in der taz und im Tagesspiegel.
In ihrem für den Preis der Berthold Leibinger Stiftung nominierten Debüt „Gegen mein Gewissen“ arbeitet Hannah Brinkmann das Schicksal ihres Onkels auf, das in den 1970ern eine Debatte über die Rechtmäßigkeit der Gewissensprüfung auslöste: Keine zehn Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs verpflichtete die neu gegründete Bundeswehr junge Männer zum Dienst an der Waffe. Das Grundgesetz sah vor, dass man aufgrund von Gewissensnöten den Wehrdienst verweigern konnte. Unter großem Druck und vielen Demütigungen musste die Gewissensnot bewiesen werden. Einer dieser jungen Männer war Hermann Brinkmann, ein überzeugter Pazifist, der 1973 eingezogen wurde. Vergeblich wehrte er sich gegen seinen Einberufungsbefehl und nahm sich schließlich während der Grundausbildung das Leben. Einfühlsam und brillant recherchiert, erzählt Hannah Brinkmann in ihrer Graphic Novel vom Aufbegehren gegen Autoritäten und dem Kampf für das Richtige.
Veröffentlichung (Auswahl):
– „Gegen mein Gewissen“, Graphic Novel, avant-verlag, Berlin 2020