Den Weg von der Mathematik zur Dichtung beschreitet der Lyriker und Logiker Oswald Egger. Der Mitinitiator und von 1986 bis 1995 Veranstalter der Kulturtage „Lana“ in Südtirol und von 1989 bis 1998 Herausgeber der Zeitschrift „Der Prokurist“ in der „edition per procura“, übersetzte Werke von Juan de la Cruz, Louis Zukofsky, Anneke Brassinga und anderen. Das Übersetzen zwischen den Disziplinen ist ein Grundimpetus seines poetischen Tuns. „Triumph der Farben“, vom Autor selbst gestaltet, entfaltet, übersetzt und transponiert Petrarcas „Triumphe“ in kaleidoskopartige „Buntordnungen“. Sein Werk umfasst poetologische Essays und zahlreiche Wort-Musik-Projekte. Im Rahmen der Ausstellung „Aubergine mit Scheibenwischer“ spricht er mit Rike Felka und Ernest Wichner über das zeichnerische Werk Oskar Pastiors. (A. LS.)
Auszeichnungen u. a.: Mondseer Lyrikpreis (1999), Clemens-Brentano-Preis (2000), Christine-Lavant-Förderpreis (2001), Lyrikpreis Meran (2002), Peter-Huchel-Preis (2007), H. C. Artmann-Preis (2008), Karl-Sczuka-Preis (2010, 2013), Oskar-Pastior-Preis (2010), Stipendium Villa Massimo, Rom (2014), Georg-Trakl-Preis für Lyrik (2017), Ernst-Jandl-Preis für Lyrik (2019), Robert-Musil-Stipendium (2020–2023).
Veröffentlichungen (Auswahl):
– „Die Erde der Rede“, Gedicht, Kleinheinrich, Münster 1993
– „Gleich und Gleich“, Ed. Howeg, Zürich 1995
– „Herde der Rede. Poem“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999
– „Nichts, das ist“, Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2001
– „Prosa, Proserpina, Prosa“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2005
– „nihilum album“, Lieder und Gedichte, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2007
– „Lustrationen. Vom poetischen Tun“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2008
– „Diskrete Stetigkeit. Poesie und Mathematik“, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 2008
– „Die ganze Zeit“, Suhrkamp, Berlin 2010
– „Euer Lenz“, Prosa, Suhrkamp, Berlin 2013
– „Harlekinsmäntel und andere Bewandtnisse“, Matthes & Seitz, Berlin 2017
– „Val di Non“, Suhrkamp, Berlin 2017
– „Triumph der Farben“, Lilienfeld, Düsseldorf 2018
– „Entweder habe ich die Fahrt nach Mississippi nur geträumt, oder ich träume jetzt“, Suhrkamp, Berlin 2021